Dienstag, 9. Juli 2013
Thema: Nur Mut
Ich stelle die These auf, dass die Welt besser wäre, wenn wir alle mutiger wären.

Gewagte These!? Ja und nein.

Ja, ist gewagt, weil nicht jeder den Standpunkt hat, um mutig zu sein. Nicht jeder kann es sich leisten ein Risiko einzugehen.
Bedeutet Mut immer gleich unabwägbares Risiko? Nein, ich denke nicht.

Nein, ist nicht gewagt, jeder kann mutig sein, das merkt am Anfang nicht mal jemand! Wenn ich den Mut hab, mich meines Verstandes zu bedienen und dies fleißig tue, siegt irgendwann die Sicherheit, mit der ich meine Meinung nach außen vertreten kann. Dann muss ich sie nur noch laut aussprechen.

Mut zu zeigen heißt erst mal zu verstehen, hinter die Kulissen zu blicken und nicht alles Gesagte als festgeschrieben hinzunehmen. Man kann bestimmt auch ohne Wissen mutig sein. Das würde ich dann als blinden Mut bezeichnen. Das kann klappen, kann aber auch nach hinten losgehen und deprimieren.

Wir Menschen haben die geistige Fähigkeit, Zusammenhänge zu verstehen. Wir sollten auch den Mut haben sie verstehen zu wollen. Wer an dieser Stelle sagt: „Nur weil ich jetzt anfang nachzudenken wird die Welt noch lang nicht besser“, dem gebe ich recht. Nur denken allein hilft auch nichts. Aber es ist der beste Anfang, den man machen kann! Was darauf folgen muss, sind Taten. Ich meine nicht zwangsläufig große Taten, keine rebellischen Aufrührereien, bleiben wir bei Möglichem. Ich könnte jetzt anfangen aufzuzählen, was Du tun kannst. Aber da würde ich meine eigenen Grundsätze über den Haufen schmeißen und dich am Nachdenken hindern...

Das Einzige, was ich dir sage, was Du tun kannst: nur Mut! Schau auch mal hinter die Kulissen, da erschließen sich Welten die treiben einen zu gedanklichem Leistungssport an.
Traue dich, deine Meinung zu vertreten. Hinterfrage die der anderen, auch persönlich! Geb dich nicht mit schlechten Begründungen ab. Jede Regel, jedes Verbot hat einen Zweck. Überleg dir, ob es mehr als den Offiziellen gibt.
Das Wichtigste allerdings, verzweifel nicht an der Realität. Bevor Du resignierst, fragt dich was Du tun kannst. Aussagen wie „was soll ich da als Einzelner schon dagegen tun?“ treiben mich manchmal zur Verzweiflung. Jeder von uns ist Akteur in seiner Umwelt und hat daher die besten Voraussetzungen dafür etwas zu tun! Jeder ist Konsument (nicht nur von Lebensmitteln) und kann daher selbstbestimmt entscheiden was er unterstützt.
Jetzt tu ich es doch, zähle hier Sachen auf... nur so zum Anstoß :) Was ich sagen will ist, lasst auf Worte Taten folgen, nur reden und aufregen bringt nichts.

Wir leben zum Glück hier in Deutschland in einer Gesellschaft, in der man, rechtlich zumindest, seine Meinung frei sagen darf. Eine Demokratie muss lebendig sein durch die Menschen die in ihr, ihr Leben gestalten. Leider gestalten zu wenige mit...
Warum? Vielleicht, weil sie Angst haben sich verteidigen zu müssen. Müssen sie, auch wenn das Mal unbequem sein kann. Verteidigen muss man sich immer, wenn man sinnvoll Begründen und überzeugen kann, ist das aber eine Herausforderung die einen stärkt! Das kann man meist nur, wenn man vorher mal nachgedacht hat. Einer alleine kann vielleicht nicht viel bewegen, aber einer alleine kann damit anfangen...

Ich hab mal einen Spruch gelesen, der klang zwar sehr extrem, aber im Kern drückt er aus, was ich meine, man muss nur das letzte Wort durch ein allgemein positiv Besetzteres ersetzen: „Bildet euch – bildet Banden!“
„Habe Mut dich deines eigenen Verstandes zu bedienen“ (Immauel Kant)

Du bist Akteur in dieser Gesellschaft, nimm deine Rolle bewusst war und bestimme somit jeden Tag, in welche Richtung sie sich entwickeln soll.