Mittwoch, 1. Mai 2013
Man kann den folgenden Text mit einem Lächeln beiseite wischen und sich denken: „Hach ja, schon wieder so ein in rage verfasster Weltverbesserungsaufruf, bringt doch eh alles nichts.“ Man könnte den Text aber auch lesen und ab und an im Alltag drüber nachdenken und möglicherweise auch danach handeln.

Wir werden heute täglich, stündlich, minütlich mit Nachrichten und Werbebotschaften zugebombt. NIMM DAS! GLAUB DIES! KAUF JENES! Ich hab oft das Gefühl, dass das meiste davon dazu dient, vom Wesentlichen abzulenken, es zu verstecken, untergehen zu lassen. Wir leben in einem Zeitalter indem Informationen ständig und in Massen, für (fast) jeden zugänglich sind. Wir haben die Möglichkeit uns permanent zu bilden und das müssen wir auch. Wir können zu jeder Tag- und Nachtzeit (so gut wie) alles lesen, schauen und hö-ren. Aber wir haben keine Zeit diese Flut in unserem Kopf zu verarbeiten, Wichtiges zu filtern und Unwichtiges verfliegen zu lassen. Was am lautesten und buntesten ist, bleibt uns am Besten im Kopf, und weil es so bunt und so laut und so präsent ist, überzeugt es uns und vereinnahmt es uns. Ist es das, worauf es ankommt? Sich so gut wie möglich ablenken zu lassen, um ja nicht zu viel über alles nachzudenken? Denn Nachdenken kostet Zeit und Energie und am Ende stellt man noch fest, dass die Welt die einen umgibt, nicht so bunt ist, wie es einem die Werbung zeigt.

Wir sollten es trotzdem tun. Nachdenken. Ab und an mal abschalten und uns umsehen. Warum? Warum sollten wir darauf achten, dass die Meere nicht überfischt werden? Was interessiert mich der Arbeiter der die Baumwolle für meine Kleidung pflückt? Was interessiert es mich, wenn der Regenwald kleiner wird und überall Palmöl Plantagen entstehen? Warum darf ich nicht genießen, dass ich in einer reichen Gesellschaft lebe? Warum sollte ich mein Auto stehen lassen und das Rad oder den Zug nehmen? Für was soll ich mir den ganzen Stress machen!? Tja, warum?

Weil du ein Mensch bist!
Mensch sein bedeutet ein „mit der Fähigkeit zu logischem Denken und zur Sprache, zur sittlichen Entscheidung und Erkenntnis von Gut und Böse ausgestattetes höchstentwickeltes Lebewesen“ zu sein (Erklärung zum Wort Mensch, Duden). Wir sollten uns dieser Fähigkeit häufiger bedienen.
Warum noch? Weil du, ebenso wie die Menschen die vor die gelebt haben und nach dir leben werden, Ver-antwortung trägst für die Welt, sowohl sozial als auch ökologisch. Weil der Grund, warum du in einer reichen Gesellschaft lebst, auch darin liegt, dass andere Gesellschaften dafür ausgebeutet werden. Weil unsere Welt nicht da wäre, wo sie jetzt ist, wenn sie nur von Egoisten besiedelt worden wäre.

Reicht das aus?
..., ein bisschen nachzudenken? Nicht ganz, aber es ist ein Anfang. Nur wenn wir die Zusammenhänge verstehen, können wir sie kritisieren und verändern. Es gibt viele Zusammenhänge zu verstehen und Einiges zu verändern...